Gecko-Welt
Auf den Kanarischen Inseln leben 5 voneinander unterscheidbare Geckos:
Gomera Gecko (Tarentola gomerensis)
Lebensraum: La Gomera
Golden Eye, das Gomera-Gecko mit den goldenen Augen.
Kanarisches Mauergecko (Tarentola angustimentalis)
Lebensraum: Fuerteventura, Lobos, Lanzarote, Graciosa.
Gestreiftes Kanarengecko (Tarentola Boettgeri)
2 Unterarten:
- Tarentola boettgeri hierrensis
Lebensraum: El Hierro
- Tarentola boettgeri boettgeri
Lebensraum: Gran Canaria
Forschungsdokumente:
Kanarengecko (Tarantola delalandii)
Lebensraum: Teneriffa und La Palma
Forschungsdokumente:
Gomera-Gecko (Tarentola gomerensis)
Lebensraum: La Gomera
Forschungsberichte:
Bibliografie:
Kolonisation, Verbreitung und Artbildung:
"Bei den meisten Vertebraten (Wirbeltieren) nimmt man eine allopatrische Artbildung an. Viele Arten zeigen eine erhebliche geografische Variabilität; bei einer räumlichen Trennung einzelner variabler Populationen können diese sich zu selbständigen Arten entwickeln. Allopatrische Speziation kann durch Teilung der Ausgangspopulation oder durch Abtrennung peripherer Teilpopulationen zustande kommen. Ein gut belegtes Beispiel ist die Besiedlung vulkanischer Inseln, die in den Ozeanen neu enstanden. Wenn Individuen oder Teilpopulationen auf diese Inseln verdriftet werden, können dort neue Arten enstehen, die sich von der Ausgangsart oft deutlich unterscheiden. Auf den Makaronesischen Inseln, zu denen die Azoren, Madeira, die Kanaren und die Kapverden zählen, wird ein erheblicher Anteil der Arten als endemisch angesehen, d.h. sie kommen nur hier vor.
Inseln sind daher zur Untersuchung von Artbildungsprozessen besonders gut geeignet."(Storch,Welsch,Wink;2007;S.287;Evolutionsbiologie)
Molekulare Phylogeographie der Geckos der Gattung Tarentola:
Molekulare Phylogeograhie ist eine Methode der molekularen Evolutionsforschung mit der man durch Erbgutuntersuchungen die Tierart, den Stammbaum, aber auch die zeitliche und geografische Verbreitung einer Tierart darstellen kann.
"Bei den Geckos kann man vermuten, dass Tarentola mauritanica vom afrikanischen (Kanarentiere) oder europäischen Festland (Madeiratiere) auf die Inseln verdriftet wurde (z.B. mit Holzstämmen). Es scheinen mehrere unabhängige Kolonisierungen stattgefunden zu haben. So lassen sich alle Gecko-Haplotypen der Ostinseln, die als T. angustimentalis abgetrennt werden, von einer gemeinsamen Stammart ableiten. Selbst die vorgelagerten kleinen Inseln sind durch Geckos besiedelt, die bereits inseltypische Haplotypen ausgebildet haben. Die Besiedlung der Westinseln erfolgte in einer zweiten Phase. Betrachtet man die Astlängen in den Phylogrammen, die mit den Divergenzzeiten korreliert sind, erhalten wir einen Anhaltspunkt dafür, wann die Besiedlung der einzelnen Inseln erfolgte. Da die Kanaren vulkanischen Ursprungs sind, kann man ihr Alter gut datieren. Alle Inseln enstanden in den letzten 20 Mio. Jahren. Die Astlängen in den Phyllogrammen der Geckos von den Westinseln sind größer als die der Ostinseln. Da die Westinseln ein Alter von 10-12 Mio. Jahren und weniger aufweisen, kann man folgern, dass die Gekkos frühesten vor 5-10 Mio. Jahren dort ankamen, während die Besiedlung der Ostinseln vermutlich später erfolgte."
(Storch,Welsch,Wink;2007;S.287;Evolutionsbiologie)
2 alternative Hypothesen der Besiedlung der Selvages Inseln und der zentralen- und westlichen Kanaren-Inseln durch die Tarentola-Makariogeckos a) über Gran Canaria b) über Madeira
Methode: Vergleichende DNA-Sequenzanalyse der verschiedenen Tarentola Arten
Verhaltens- und fortpflanzungsbiologische Notizen über kanarische und nordafrikanische Tarentola-Arten
Fortpflanzung Tarentola gomerensis:
Die Eier werden im Sand vergraben und von der Wärme in 60 bis 80 Tagen ausgebrütet.
Zeit: Mai bis August
Die Höhe der Temperatur bestimmt das Geschlecht.
Temperatur: 27 bis 30 Grad ergibt Weibchen
22,4 bis 26,5 Grad ergibt Männchen